Challenge Room

Erlebte Geschichte mit Abenteuerfeeling

Historische Themen, Lebendigkeit und Liebe zum Detail – das sind die Zutaten für den Challenge Room in Regensburg, der seine Spieler vor ganz besondere Herausforderungen stellt. Quelle: Challenge Room Regensburg

Vor einigen Jahren schwappte der Boom zum Thema Escape Games zu uns nach Deutschland. Zu Beginn ihrer Geschäftsidee, hier in Regensburg ein Escape Game aufzumachen, wurden die Gründer:innen Stefanie Schädel und Thomas Franke noch kritisch beäugt: „Was macht ihr? Ihr sperrt Leute ein? Ist das denn legal, was ihr macht?“ 

Mittlerweile dient ihr Challenge Room nicht mehr nur der reinen Unterhaltung, sondern wird sogar von vielen ansässigen Unternehmen, optional im Beisein eines externen Coaches, als Teambuilding-Maßnahme herangezogen. Im Fokus der beiden Geschäftsführer:innen Stefanie Schädel und Thomas Franke steht, anderen Menschen schöne Erlebnisse zu bieten und ihren Besuchern eine schöne Auszeit zu gönnen.

Als erstes Escape Game mit echtem Schauspieler in Deutschland haben es Stefanie und Thomas geschafft, ihren Besuchern ein besonders unvergessliches Erlebnis zu bieten.
Quelle: Challenge Room Regensburg

Jennifer: Wie kommt man auf die Idee, in einem Regensburger Gewölbekeller ein Escape-Game zu konzipieren und zu eröffnen?

Stefanie: „Vor etlichen Jahren habe ich in Zürich und unsere dritte Mitgründerin in Budapest das erste Live Escape Game erlebt. Da dachten wir uns, das sollten wir selbst machen. Nach der Recherchephase haben wir festgestellt, dass es in Deutschland ein noch absolut neues Konzept war. Dann haben wir uns überlegt: Was macht denn ein gutes Unternehmen aus und was wollen die Kunden? Was wäre in dem Bereich etwas völlig Neues, was den Kunden ein noch realistischeres und tolleres Erlebnis bietet? Und dadurch kamen wir auf die Idee, einen echten Schauspieler in das Spiel zu integrieren, der das auch gelernt hat und der die Kunden noch tiefer in die Story reinführen kann. Dadurch können unsere Besucher noch viel tiefer in das Geschehen eintauchen. Thomas und ich sind gute Freunde und schon seit Jahren selbständige Unternehmer. Uns verbindet unsere Leidenschaft dafür, ständig neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen zusammen tolle Dinge zu erleben. Da war diese Idee genau das Richtige für uns.“

Warum nicht bei viel Spaß und Spannung Geschichte aktiv ERLEBEN statt sich in einem typischen Museum zu langweilen? Quelle: Challenge Room Regensburg

Jennifer: In eurem Blog auf eurer Homepage hebt ihr deutlich hervor, dass euch der Bezug zu Regensburg bei der Konzeption eures ersten Raums sehr wichtig war. Was war eure Motivation dahinter?

Stefanie: „So schaffen wir es, unseren Spielern neben dem Spaßfaktor auf interessante Art und Weise auch geschichtliche Hintergründe zu vermitteln, wie sie so oder so ähnlich hätten stattfinden können. Unser erstes eröffnetes Rätselspiel steht ganz im Zeichen der Illuminati. Eine packende Geschichte, die den Besucher in eine Welt voller Verborgenem, Geheimnisvollem und Mystischem entführt. Besonders spannend ist hierbei eben die Verbindung zur Regensburger Stadtgeschichte, da der Gründer der Illuminaten, Adam Weishaupt, tatsächlich für ein paar Jahre in Regensburg im Exil lebte.“

Jennifer: Stefanie wohnt in Ingolstadt und Thomas in Landsberg am Lech. Wieso habt ihr euch für den Standort Regensburg entschieden?

Stefanie: „Für die Wahl des Standorts haben wir im Vorfeld über viele Aspekte nachgedacht. Welche Stadt hat einen höheren Lifestyle-Wert? Wie aufgeschlossen sind die Menschen, die dort leben? Welche Touristen kommen nach Regensburg? Wir haben festgestellt, dass die Regensburger gegenüber neuen Sachen viel aufgeschlossener sind als das in anderen Regionen oder Städten der Fall ist. Ursprünglich waren auch die Touristen ein Teil unserer Zielgruppe, aber es hat sich für uns dann ganz anders entwickelt, als gedacht. Eine unserer ersten Buchungen kam über ein großes Unternehmen zustande und seitdem haben wir viele große Firmen als Stammkunden, die ihre Team-Events bei uns abhalten.“

Mit dem „Vermächtnis des Nikola Tesla“ wurde ein weiteres Spiel geschaffen, das Technikbegeisterung, Rätselspaß und geschichtliche Ereignisse geschickt miteinander verknüpft. Quelle: Challenge Room Regensburg

Jennifer: Ursprünglich stand für die Konzeptionierung eines zweiten Raums das Thema Johannes Kepler zur Debatte. Allerdings wurde dann stattdessen der Raum „Das tödliche Vermächtnis des Nikola Tesla“ umgesetzt. Wie kam es dazu?

Thomas: „Wir wollten offenere Varianten schaffen. Historische Themen sprechen nicht unbedingt jeden an. Deshalb haben wir uns überlegt, eine Thematik aufzugreifen, die auch medial funktioniert. Mit unserem ersten Raum der Illuminati hatten wir etwas Geheimnisvolles, mit dem Verschwörungstheorien verbunden werden. Dadurch haben wir recherchiert, welche Persönlichkeiten denn ähnliche Theorien haben. Mit der Figur des Nikolai Tesla haben wir einen kleinen Gegensatz zum Illuminati Raum geschaffen: mehr Technik, ein wesentlich späteres Jahrhundert, aber genauso viele Unklarheiten in der geschichtlichen Überlieferung.“

Jennifer: Wie seid ihr dabei vorgegangen, eure Räume zu konzeptionieren?

Thomas: „Erst mal einen ansprechenden Titel finden. Danach geht es in die Recherche und wir suchen nach gezielten Ereignissen, die im Leben dieser Menschen eine Rolle gespielt haben. Wir überlegen uns: Wie könnten die Räume aussehen? Könnte denn auch alles anders gelaufen sein, als es in den Geschichtsbüchern steht? Aus unseren Stichwortlisten konstruieren wir dann unsere Rätsel.“

Jennifer: Ich kann mir gut vorstellen, dass es für den Spielleiter recht amüsant werden kann, die unterschiedlichsten Gruppen beim Rätseln zu begleiten und dass es dabei vielleicht auch zu ungewöhnlichen Begebenheiten kommt. Habt ihr dazu auch selbst Erfahrungen gemacht?

Thomas: „Gelegentlich leiten wir auch selbst Spiele, um zu sehen wie es so läuft und das Tagesgeschäft nicht aus den Augen zu verlieren. Jedes einzelne Spiel ist ein soziales Experiment. Es stellt sich recht schnell heraus, wer die Hosen anhat. Das Lustige daran ist, dass manche in der Gruppe genau auf dem richtigen Weg sind, aber sich nicht durchsetzen können. Dann vermasselt sich die Gruppe durch ihre soziale Struktur ihr Spiel. Unser Anspruch ist, Menschen aus dem Online-Leben wieder in das Offline-Leben zu bringen, damit sie aktiv mit ihren Freunden oder Kollegen Zeit verbringen. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass ein Gast um das Verstecken eines Rings im Spielverlauf bittet und seiner Auserwählten im Challenge Room einen Antrag macht.“

Jennifer: Ihr habt euch mit dem zweiten Raum in Regensburg und einem neuen Escape Room in Ingolstadt ja bereits vergrößert. Wie sehen eure weiteren Zukunftspläne aus?

Thomas: „Wir sind uns darüber einig, dass wir ein gesundes Wachstum anstreben und haben uns zum Ziel gesetzt, pro Jahr einen weiteren Raum zu entwickeln. Es bleibt also spannend, welche Spielerlebnisse in Regensburg und Umgebung künftig noch realisiert werden. Denn jeder weiß: wer einmal in den Genuss gekommen ist, in die Welt eines Escape Games einzutauchen, wird es wieder tun.“

Jennifer: Ziemlich versteckt findet man auf eurer Website, dass ihr 10% des Gewinns an soziale Einrichtungen spendet. Wie kam es dazu und warum nutzt ihr das nicht für PR-Zwecke?

Stefanie: „Wir beschäftigen uns schon sehr lange mit sozialen Themen. Wir sind der Meinung, dass wenn jeder Mensch etwas mehr geben würde, würden wir alle auch mehr bekommen. Deshalb wollen wir auch etwas zurückgeben und unterstützen zum Beispiel Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben und deshalb Unterstützung benötigen. Es gibt ja den Leitsatz der PR „Tue Gutes und rede darüber!“ Uns reicht es jedoch, dass wir es tun. Wir denken, dass alles Positive, das man in die Welt bringt, auf anderem Wege immer wieder zu einem zurückkommt. Die erste Spende ging an die Klinik Clowns, die unter anderem in Regensburger Kinderkliniken und Pflegeeinrichtungen für alte und behinderte Menschen den Kranken ein Lächeln auf die Lippen und die Sonne in die Stationen zaubern.“

Die Geschenkidee

Was gibt es Schöneres, als ein Erlebnis zu verschenken und dabei auch noch etwas Gutes zu tun? Als perfekte Geschenkidee für alle Anlässe – vom Weihnachtsgeschenk bis zum Junggesell:innenabschied – gibt es Gutscheine ab einem Betrag von 25€ mit unterschiedlichen Motiven. Der Preis für ein Spielerlebnis richtet sich nach der Gruppengröße und liegt bspw. bei einer Anzahl von 4 bis 6 Spielern bei 129,- € (Anm. der Verfasserin: Stand: 09.11.2019 – Änderungen vorbehalten). Umso mehr Freund:innen motiviert werden können, umso günstiger wird es für den Einzelnen – ein schöner Anlass, mal wieder etwas gemeinsam zu erleben.

Stand: 09.12.2019 – Änderungen vorbehalten.


Verfasserin: Jennifer Hermann