Größer als die meisten, die ihm über den Weg laufen, selten ohne Hut unterwegs und wenn er gerade auf dem Weg zur Arbeit ist, eine Kamera in der Hand. Wer ihn kennt, weiß sofort, wen ich meine. Simon Gehr, Fotograf aus Regensburg, sagt über sich selbst: „Ich erzähle Geschichten über die Verbindung zweier Menschen“. Ich traf ihn, um mir etwas von diesen Geschichten erzählen zu lassen.
Simon, von klein auf Fotograf oder wie kam‘s?
Ich war in vielen Dingen wie Fußball oder Skaten, die andere Kids in meinem Alter gemacht haben, zugegebenermaßen ziemlich talentfrei, aber Fotografie fand ich tatsächlich schon immer spannend. In der Skatepark Arena Regensburg fing alles an. Dort haben viele in meinem Alter Videos gemacht, aber das fand ich nie cool. Für mich waren Fotos immer interessanter. Mit 13 habe ich mir dann mit meinem angesparten Taschengeld meine erste Kamera gekauft. Ab diesem Zeitpunkt war es um mich geschehen. Ab Tag eins voll mein Ding.
Wer hat dir das Fotografieren beigebracht?
Die Idee Fotografie beruflich zu machen ist immer mitgeschwommen, war aber nie konkret. Ich hatte etwas Angst den Spaß am Hobby zu verlieren. Daher habe ich auch keine klassische Ausbildung gemacht, sondern mir das Fotografieren selbst beigebracht. Geschätzt habe ich daran vor allem die kreative Freiheit, ohne Regeln und Grenzen fotografieren zu können. Mittlerweile bin ich seit drei Jahren selbstständig und über diesen Weg mehr als froh.
Was hältst du mit deiner Kamera fest?
Hauptsächlich begleite ich Paare bei ihrer Hochzeit. Vor allem im Sommer ist da ganz schön was geboten. Abgesehen davon erstelle ich Sport- und Berufsreportagen und halte Business Events fest. Unter der Woche mache ich viele Paar- oder auch Familienshootings.
Was ist Fotografie für dich?
Das was Musiker mit ihrer Musik erreichen und Filmemacher durch Bild und Ton erzeugen, möchte ich mit Fotos machen. Fotografie ist meine Ausdrucksweise, wie ich Gefühle und Geschichten erzähle. Egal ob bei Hochzeitsfotos oder beim Begleiten von Sportlern, man könnte sagen, ich fotografiere reportagig. Die entscheidende Komponente ist, wann, wie, welcher Moment eingefangen wird. Beim Betrachten der Bilder entstehen durch ihre Kombination und Reihenfolge Geschichten. Ganz ohne Ton wird das transportiert, was das Ganze ausmacht. Authentizität ist mir dabei besonders wichtig. Wenn ich Paare fotografiere, will ich abbilden, wie sie privat zueinander sind. Kein künstliches zum Lachen bringen, aber auch kein künstliches Runterbringen. Wenn Freunde die Bilder sehen, sollen sie sagen: „das seid zu 100 Prozent ihr!“
Immer hinter oder auch mal vor der Kamera?
Ich werde zugegebenermaßen relativ ungern fotografiert und stehe eher selten vor der Kamera. Natürlich wurde ich schon von befreundeten Fotografen abgelichtet. Das komische Gefühl am Anfang kenne ich daher nur zu gut. Ich kann mich jedes Mal gut in die Situation vor der Linse hineinversetzen und versuche deshalb, eine so angenehme Atmosphäre wie möglich zu schaffen.
Simon, schnelle Fragen, schnelle Antworten:
Mein ungewöhnlichster Shootingort war…?
…ein Hausdach mit Blick über Landshut. Das war gar nicht mal so ungefährlich, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.
Ein Shooting abbrechen musste ich…?
…noch nie. Das Wetter spielt zwar nicht immer mit wie gewollt, aber da gibt es immer Lösungen.
Bei Shootings nervt mich…?
…, dass der Sonnenuntergang und das gute Licht so schnell vorbei sind.
Wenn Paare vor mir kuscheln…?
…ist das mittlerweile völlig normal für mich. Aber einen Heiratsantrag begleiten, da geht mir das Herz total durch. Wenn man den Ring in der Tasche hat, fotografiert man mit zittrigen Händen.
Mein lustigstes Erlebnis war…?
…ein Sturz in einen Bach. Man sollte beim Fotografieren nicht einfach so rückwärtsgehen.
Gerne fotografieren würde ich…?
…niemanden Konkretes. Aber alte Menschen porträtieren, in deren Gesichtern so viel Geschichte steckt, fände ich sehr spannend.
Handykameras werden immer besser. Für mich als Fotograf ist das…?
…keine Bedrohung, wenn du das meinst. Die entscheidende Komponente ist nicht die technische Qualität, die sich zugegebenermaßen immer weiter annähert, sondern wann, wie, welches Foto eingefangen wird. Die Kreativität, Situationen zu schaffen, um schöne Bilder zu machen, das ist die Aufgabe eines Fotografen.
In Regensburg fotografiere ich am liebsten…?
…vor schönen Hausmauern, Türen oder in Hinterhöfen. Es braucht keinen besonderen Ort. Abseits der viel besuchten Straßen und Plätze hat die Altstadt tolle Ecken zu bieten.
Die Geschenkidee:
Was: Bilder machen mit Simon. So nennt der Fotograf seine Shootings, für die er Gutscheine anbietet.
Wie: Für den Partner, die Familie oder Freunde. Der Gutschein für ein Fotoshooting (Shootings ab 350€) kann jederzeit bei Simon erworben und dann nach Terminvereinbarung eingelöst werden.
Wo: Egal ob am Alpinsteig in Eilsbrunn, an der Donau, in den unzähligen schönen Ecken der Regensburger Altstadt oder zu Hause. Alles ist möglich.
Warum: Von Simon fotografiert werden ist weniger ein Shooting, als eine schöne Zeit, die man zusammen verbringt. Ein gemeinsames Erlebnis, an das man sich durch die von ihm ausgewählten und bearbeiteten Bilder immer wieder erinnern kann.
Falls sich der ein oder andere Gedanken macht, dass womöglich kein schönes Foto entsteht, dem verspricht Simon: „Es entsteht immer ein schönes Bild, denn das ist schließlich meine Aufgabe.“
So kann man Simon erreichen und noch mehr Eindrücke von seiner Arbeit bekommen.
Instagram: geschichtenvonsimon
Website: www.geschichtenvonsimon.de
Verfasserin: Verena Geitz